Coverdesign, Logo und Illustration für Dr. Ansgar Rougement-Bücking
DAS ZEITALTER DER VAMPIRE
„Underground“-Projekt mit spitzen Zähnen
Spannende Brainstormings und der intensive gemeinsame Kreativprozess zwischen Autor und Agentur – das bringt unsere Herzen zum Schlagen. Der habilitierte Psychiater und Psychotherapeut Dr. Ansgar Rougemont-Bücking kam mit der Frage auf uns zu, ob wir für sein neues Buch das Cover gestalten wollen. „Klar doch“ haben wir gesagt – erstrecht als uns klar wurde, dass es um ein ganz besonderes Fachbuch mit einem zuerst etwas irreführendem Namen geht:
Was sich hinter dem Titel „Das Zeitalter der Vampire: wie die strukturelle traumatische Dissoziation unsere Gesellschaft immer tiefer in die Spaltung führt“ verbirgt:
Geht’s in dem Buch tatsächlich um die gierigen Horror-Blutsauger – vertreten unter anderem durch die bekannten Figuren Dracula oder Nosferatu? Die Antwort ist jein: Ja, es wird noch schlimmer … und Nein, es ist kein Horrorroman …
Dr. Ansgar Rougemont-Bücking nimmt die Leser*innen mit auf eine Reise durch die Neurowissenschaften. Die am häufigsten vertretene Menschenspezies ist die der Vampire. Diese sind getrieben und innerlich zerrissen durch zwei tiefsitzende Flüche: der traumatische Verlust des Selbstbildes und die Gier nach Blut sowie Unsterblichkeit. Wir alle tragen vampirische Anteile in uns. So ist das wirklich anstrengend, düster und pessimistisch. Wir tauchen tief ein in die Welt der real existierenden Vampire und der puren Verzweiflung. Aber wir finden in Ansgars Buch auch eine gute Nachricht: Es gibt noch Hoffnung!
Denn, wenn es uns gelingt, uns selbst im Spiegelbild zu erkennen, sind wir – so Ansgar Rougemont-Bücking – befähigt, die Reise zu neuen Horizonten anzutreten. Gerade das sollten wir uns vor Augen – und die obligatorische Knoblauchzehe fest in den Händen – halten.
Von Prinzen und Porzellan
Weil uns die Gestaltung seines Buchcovers eine Menge Freude bereitet hat und die Ideen aus unseren Köpfen nur so flossen, präsentierten wir Ansgar im gemeinsamen Prozess richtig viele coole Entwürfe. Eine Entscheidung zu treffen ist manchmal alles andere als einfach. Aber warum nicht für beides entscheiden? Aufs Buchcover geschafft, hat es unsere Illustration des kleinen Vampirprinzen, der seine Zähne tief in die Welt gräbt.
Eine weitere Idee wollten Ansgar und wir aber auf jeden Fall auch noch im Buch realisieren: Was ist der alltäglichste Gegenstand, den wir Bürovampire täglich in die Hand nehmen? Wovon ernähren sich Vampire und ist das Fass denn nicht schon längst am Überlaufen?
Genau: eine bis zum Überlaufen mit Blut gefüllte Tasse auf rotem Grund. Das war Liebe auf den ersten Biss, äh Blick.
One more Thing: Ein Logo mit Perspektiv-Wechsel
Da Ansgar das Buch im Selbstverlag produzierte, brauchte er auch ein Verlagslogo. Gemeinsam mit Ansgar haben wir uns für zwei Logos in einem entschieden: ein heiliger Gral mit bunten Strahlen, der für die sieben Chakren mit ihren Urkräften steht. Oder auch ein inverser Januskopf. Ein klassisches Vexierbild, das je nach Sichtweise sein Motiv wechselt. Damit nicht genug: Aufmerksamen Betrachter*innen wird nicht entgehen, dass sich hier zwei unterschiedliche Gesichtsprofile gegenüberstehen.
Achtung: Lesen gehört zum Handwerk!
Ihr kennt sicherlich die Redewendung: Don’t judge a book by it’s cover. Das gilt natürlich auch für uns in der Kreation. Um das Cover eines Buches zu gestalten, muss man es tatsächlich auch von vorne bis hinten lesen. Denn nur wer den Inhalt versteht und sich damit vertraut gemacht hat, kann auch etwas Visuelles dazu entwerfen, das den Nagel auf den Kopf trifft und die Absichten des Autors bildlich widerspiegelt.